Beitrittserklärung als PDF 228 KB
ReAkkreditierung/Akkreditierung als PDF 19 KB
Konsens Standards als PDF 37 KB
Prähospital-Standards als PDF 60 KB
Musterzielvereinbarung 58 KB
Empfehlungen zur Organisation von Herzinfarktnetzwerken
Aktualisierte Prähospitale Medikation 2015 41 KB
Empfehlung zur präklinischen Versorgung von Patienten mit akutem Koronarsyndrom STEMI und NSTE-ACS 810 KB
Die Themenkomplexe Patientensicherheit und Fehler in der Medizin haben in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere seit der Publikation „To Err is Human“ des Institute of Medicine vor nunmehr über 10 Jahren. Aus zahlreichen Studien ist bekannt, dass es in Hochrisikobereichen – zu denen auch die
Medizin gehört – zu einer großen Zahl an unerwünschten Ereignissen und Zwischenfällen kommt. Zum einen liegt diesen ein hoher Anteil potentiell vermeidbarer Fehler zugrunde, zum anderen sind derartige Ereignisse zumeist nicht durch mangelndes fachliches Wissen und Können bedingt. Ursächlich sind stattdessen oft die sogenannten non-technical skills wie Teamwork, Entscheidungsfindung, Kommunikation, Führung und Aufgabenverteilung.
Ebenso wie die fachliche Qualifikation erlernt werden kann, können auch diese non-technical skills trainiert werden. Eine Möglichkeit hierfür bieten Simulationstrainings in einer realitätsnahen und sicheren Trainingsumgebung.
Kritische Situationen in der Akut- und Notfallmedizin erfordern schnelle, fundierte Entscheidungen, abgestimmte Teamarbeit und zielführende Versorgungsabläufe. Ein Simulationsszenario ermöglicht das realitätsnahe Training dieser komplexen Situationen einschließlich eingehender Nachbesprechung (Debriefing). Dabei ist es wichtig zu betonen, dass es sich bei einem Simulationstraining nicht um eine Art von Prüfungssituation handelt, in der von den Teilnehmern eine optimale „Performance“ zu erbringen ist, die im Debriefing entsprechend ge- und bewertet wird. Vielmehr bieten diese Trainings die Möglichkeit, die Stärken des Teilnehmers bzw. des Teams überhaupt zu realisieren und weiter zu entwickeln. Zum anderen sollen natürlich auch mögliche Schwachstellen aufgezeigt und potentielle Lösungswege für Verbesserungen erarbeitet werden, so dass die Teilnehmer größtmöglichen Nutzen aus den Simulationstrainings ziehen und dies in ihrem beruflichen Alltag umsetzten können.
Das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) und das Interdisziplinäre Trainings- und Simulationszentrum (INTUS) am Universitätsklinikum Würzburg bieten derartige Simulationstrainings sowohl für Teams im Herzkatheterlabor als auch für Notaufnahme-Teams und Rettungsdienstpersonal an. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier: Human Simulation Center im INM, München und INTUS-Würzburg.
Alarmieren Sie bei Verdacht auf Herzinfarkt sofort den Rettungsdienst mit Notarzt (112). Der Infarkt kann lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auslösen und führt zum Untergang von Herzgewebe.
Jeder dritte Mensch mit einem Herzinfarkt stirbt, bevor er die rettende Klinik erreicht. Deshalb muss sofort reagiert werden.
Die schnelle Behandlung in der Klinik bewahrt das Herz vor schweren Schäden. Vorausgesetzt: Betroffene oder Angehörige alarmieren umgehend den Rettungsdienst.
Niemand ruft gern den Rettungsdienst. Deshalb warten viele Menschen erst einmal ab, ob die Beschwerden wieder von allein verschwinden. Doch genau das ist beim Verdacht auf Herzinfarkt falsch. Warten hat in dieser lebensgefährlichen Situation nichts zu suchen!
Bei Verdacht auf Herzinfarkt gibt es nur eins:
Flyer als PDF 2,45 MB
In Deutschland erleiden etwa 250.000 Menschen pro Jahr einen Herzinfarkt. Nach wie vor stirbt etwa ein Drittel dieser Menschen bevor sie ärztliche Hilfe erhalten können. Noch vor wenigen Jahren starben weitere 20 bis 30% der Patienten, die lebend das Krankenhaus erreicht hatten während des stationären Aufenthalts.
Häufige Ursache eines Herzinfarkts ist der akute Verschluss eines Herzkranzgefässes durch ein Blutgerinsel. Infolge des Gefässverschlusses stellt der betroffene Herzmuskelanteil zunhemend auch seine Pumparbeit ein Der Herzmuskel stirbt in den nachfolgenden Stunden unwiderruflich ab (aus Muskel wird Narbe). Der unbehandelte Herzinfarkt hat eine hohe Sterblichkeit, insbesondere durch Herzrhythmusstörungen oder ein akutes Pumpversagen.
Konnten vor einigen Jahrzehnten im Krankenhaus nur die Komplikationen des Herzinfarktes (z.B. Rhythmusstörungen) behandelt und die Narbenbildung am Herzen schicksalhaft akzeptiert werden, so steht heutzutage im Mittelpunkt der therapeutischen Bemühungen die Wiedereröffnung des Herzkranzgefässes. Um so früher diese erfolgt, um so weniger Herzmuskelgewebe geht zugrunde. So kann die Krankenhaussterblichkeit deutlich gesenkt werden, wenn die Patienten früh nach Beginn des Infarktschmerzes optimal therapiert werden.
Prinzipiell stehen zur Wiedereröffnung des Gefässes (sogen. Reperfusionstherapie) heute zwei Wege zur Verfügung: die mechanische Wiedereröffnung während einer Herzkatheteruntersuchung (Primär-PTCA) oder die Gerinselauflösung mit einem Medikament (sogen. Lysebehandlung). Sind beide Methoden gleichzeitig verfügbar ist die Primär-PTCA bei geringerer Komplikationsrate der Lysetherapie spürbar überlegen.
Ist ein Transport zu einem Krankenhaus mit Herzkatheterlabor nötig, um eine Primär-PTCA durchzuführen, können auch hiervon die meisten Patienten gegenüber einer Lyse profitieren. Auch bei Versagen einer Lyse kann anschliessend noch eine PTCA durchgeführt werden.
Über die Akkreditierung freuten sich beim Herbstkonvent 2011 der Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Herzinfarktnetzwerke in Traunstein die Vertreter aus den Netzwerken in Weiden (Dr. Gudrun Graf und Prof. Robert Schwinger, 2. und 3. v.l.) aus Augsburg (Prof. Wolfgang von Scheidt, 4.v.l.), aus Würzburg-Mainfranken (Prof. Sebastian Maier, 5.v.l) und aus Kaufbeuren-Ostallgäu (Dr. Markus Riedl, 7.v.l).
Mit auf dem Bild Gastgeber Prof. Werner Moshage (links) aus Traunstein und der Vertreter der ÄLRD, Dr. Christain Pawlak (2. v.r.) aus Gmund, der die Urkunden feierlich überreichte.
Was bedeutet die Akkreditierung?
"Die Akkreditierung bescheinigt, dass das jeweilige Herzinfarktnetz wichtige Qualitätsstandards vorweisen kann und auch einhält. Diese, von der Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Herzinfarktnetzwerke festgelegten Standards, werden regelmäßig überprüft. Die Akkreditierung ist also ein "Gütesiegel" für ein Bayerisches Herzinfarktnetz."
Urkunden als PDF 1,27 MB